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Nachrichten

Standortoffensive Ivenack

Von den 1.000-jährigen Eichen zum Tourismuszentrum Mecklenburgische Schweiz

Struktur- und Regionalentwicklung sind oft bemühte Begriffe, geht es um das Voranbringen einer Region. Doch was genau verbirgt sich dahinter? Wie verlaufen konkrete Entwicklungsschritte von der ersten Planung bis zur Realisierung? Die Gemeinde Ivenack plant eine Standortoffensive. Wir berichten regelmäßig über Projektschritte, Schwierigkeiten, Rückschläge und Erfolge.

Ein Speicher voller Möglichkeiten

Ivenack ist den meisten ein Begriff: durch die 1.000-jährigen Eichen, durch den beliebten Baumwipfelpfad zwischen deren Kronen und als Waldgebiet 2020/2021. Was kaum einer weiß, Ivenack ist mit jährlich zwischen 100.000 und 200.000 Besuchern der herausragende Tourismusort in der Mecklenburgischen Schweiz. Und hat mit der anstehenden Schlossarealerschließung, dem See und dem Tierpark noch sehr viel mehr zu bieten. Allerdings – nach dem Besuch von Park und Baumwipfelpfad war es das oft auch schon. Tourismusservice beschränkt sich auf den Einlass am Tiergarten durch Ranger oder Forstmitarbeiter. Im Ort gibt es keine Übernachtungs-, nur minimale gastronomische Angebote, keinen Grund zur Verlängerung des Aufenthaltes und keine Lenkung der Besucher in Richtung Stavenhagen, Kummerower See und in die Mecklenburgische Schweiz. Das soll sich ändern!

Bereits seit 2020 arbeitet die Tourismuskoordinatorin der Region, Angelika Groh, eng mit den Bürgermeistern von Stavenhagen und Ivenack, dem Leiter des Forstamtes Stavenhagen, dem Leiter des Literaturmuseums Stavenhagen und dem Eigentümer des Ivenacker Schlosses zusammen, wurde ein Konzept erarbeitet für ein Besucherzentrum Mecklenburgische Schweiz. Für die Umsetzung dieses Konzeptes wurde in Kooperation mit der Gemeinde Ivenack und gefördert aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds die Stelle des „Wirtschafts- und Tourismusförderer für das Tourismuszentrum Mecklenburgische Schweiz/ Ivenack“ geschaffen und im Sommer 2021 mit der erfahrenen Touristikerin Lisa Ruschin besetzt. Die in Sachen Tourismusförderung auch schon aktiv war: Für Ivenack und Stavenhagen wurde das Prädikat Tourismusort beantragt, erste Ansätze zur Besucherlenkung mit einer Kombi-Karte für den Besuch auch von Sehenswürdigkeiten in Stavenhagen oder Kummerow, verbunden mit einem Verkehrskonzept, sind angestoßen.

Was bisher noch fehlt, ist ein Ort, der die touristischen Möglichkeiten und Angebote bündelt, das  touristische Herz von Ivenack. Den passenden Platz dafür hat Bürgermeister Roy Lüth bereits gefunden. Der historische Speicher der Gemeinde, rund 4.000 m2 über drei Etagen, soll mit Leben und Touristen gefüllt werden – als Touristinformation, mit Übernachtungsmöglichkeiten, Gastronomie, einer Schaudestillerie oder Manufaktur, mit einem Landmarkt, einem Indoor-Spielplatz, Arbeits- und Ausstellungsflächen für Künstler. Überhaupt spielt Kunst eine große Rolle in den Zukunftsplänen für die Gemeinde. „Neben dem bereits geplanten Kunst- und Naturlehrpfad um den Ivenacker See wollen wir Kunst in die Region holen - als Kunst aus der Region, für die Region“, sagt Bürgermeister Lüth. „Wir wollen Künstler nach Ivenack einladen, die hier Raum erhalten für ihre Arbeiten und um diese einem breiten Publikum zu präsentieren. Im Speicher, in verschiedenen Ateliers und Galerien, im öffentlichen Raum als Verbindung zwischen Park, Schloss, Orangerie, Teehaus, Marstall, See.“ Ein wichtiger Schritt in diese Richtung ist die, für März 2022 geplante, Gründung eines Kulturvereins für Ivenack.

Der historische Speicher Ivenack soll durch Fördermittel und Investoren saniert und zu touristisch attraktiven Flächen ausgebaut werden. Bereitgestellt durch die Gemeinde, gilt es diese dann mit für Touristen und Einheimischen gleichermaßen attraktivem Leben zu füllen. Eine Gründer- und Ansiedlungskonferenz zur Präsentation des Konzeptes ist ebenfalls für das kommende Frühjahr geplant.

Die Voraussetzungen, dass das ambitionierte Projekt gelingt, sind gegeben. Die Notwendigkeit, der Region touristisch und wirtschaftlich einen kräftigen Schub nach vorn zu geben, auch.

Künstlerquartier Speicher Ivenack
Für den Kulturverein Ivenack, der im März 2022 gegründet werden soll, sind KünstlerInnen der Region rund um den Kummerower See, Mecklenburgische Schweiz und darüber hinaus aufgerufen, sich aktiv einzubringen – mit Ideen und Projekten, Wünschen und Vorstellungen.

Kontakt:
Lisa Ruschin
Wirtschafts- und Tourismusförderin Mecklenburgische Schweiz/ Ivenack
Regionales Unternehmensnetzwerk Mecklenburgische Schweiz e.V. (RUN)
T: 0157 39628660
ruschin@run-netzwerk.de

 

Ein Text aus dem Kreisanzeiger des Landkreises MSE 12.2021; S. 13/14
Foto: WMSE