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Zukunftsgewinner

 

Das Unternehmensnetzwerk hilft Dir bei deinem Start in die berufliche Zukunft. Mit unserer Interview-Reihe "Zukunftsgewinner" stellen wir hier jeden Monat eine Auszubildende oder einen Auszubildenden vor, welche mithilfe des Unternehmensnetzwerkes erfolgreich einen Ausbildungsplatz in der Region erlangen konnten. Die Frage "Welchen Beruf möchte ich nach der Schulzeit erlernen?" ist nicht immer leicht zu beantworten und die Möglichkeiten in der Region sind vielfältig. Hier erfährst du, auf welchen Wegen Schülerinnen & Schüler ein passendes Ausbildungsunternehmen gefunden haben.

 

Januar

Regionales Unternehmensnetzwerk als Mittler zur Traumausbildung

Als auch die letzte Absage für einen potentiellen Ausbildungsplatz im Briefkasten lag, fiel Linus Müller der Azubi-Flyer von RUN e.V. in die Hände. Der glückliche Zufall brachte ihn dann zum idealen Ausbildungsberuf bei einem der größten Arbeitgeber des Landes und das auch noch direkt in seiner Heimatstadt.

Doch von vorne. Der Abschlussjahrgang 2022 hatte es wahrlich nicht einfach. Aufgrund der Corona-Pandemie fiel für die Schülerinnen und Schüler nicht nur der Präsenzunterricht, sondern auch komplette Schulpraktika weg. Gerade diese Möglichkeit in Branchen und vor allem Berufe reinzuschnuppern, gab es für den diesjährigen Abgangsjahrgang der Regionalen Schule Dargun nur ein einziges Mal. Der 16-jährige Linus entschied sich 2021 für ein Praktikum in der Demminer Stadtverwaltung. Das Praktikum gefiel dem Schüler gut, sodass er sich mit dem Halbjahreszeugnis für den Ausbildungsberuf des Verwaltungsfachangestellten bei den umliegenden Stadtverwaltungen bewarb. Leider waren alle Ausbildungsplätze bei den Städten in der Region bereits besetzt und Linus erhielt eine Absage nach der anderen. Parallel schloss Linus seine Schullaufbahn im Juni mit der Mittleren Reife ab und konnte mit einem richtig guten Zeugnis glänzen. Doch wie nun weiter?

Da fiel dem Jugendlichen der Azubi-Flyer des Regionalen Unternehmensnetzwerkes Mecklenburgische Schweiz in die Hände mit über 65 Ausbildungsberufen in der Region. Linus setzte sich mit dem Unternehmensnetzwerk telefonisch kurz vor den Sommerferien in Verbindung und bat um Unterstützung. Da Linus sich auf den Verwaltungsbereich fokussiert hatte, schauten wir erst einmal, welche Berufe noch in diese Richtung gehen. Da kamen wir schnell auf den kaufmännischen Bereich und suchten potentielle Unternehmen raus. An fünf Ausbildungsbetriebe des Netzwerkes ging dann die Bewerbung von Linus. Drei Betriebe waren sofort interessiert an dem jungen Mann. Zwei Vorstellungsgespräche gab es dann. Das erste bei einer Spedition und das zweite bei der Darguner Brauerei. Die Möglichkeit ein dreiwöchiges Praktikum in der Brauerei zu machen, um erst einmal in verschiedene Berufe reinzuschnuppern, sagte dem Jugendlichen sofort zu. So durfte er eine Woche der Finanzabteilung über die Schulter schauen, eine Woche bei der Technik mitlaufen und abschließend in den Verkauf gehen. Diese Möglichkeit des dreiwöchigen Praktikums hat Linus gestärkt, um Branchen wie die Technik auszuschließen und den kaufmännisch industriellen Bereich in den Fokus zu rücken.  Der Personalleiter Lutz Missbach setzt mit seiner jahrelangen Erfahrung schon lange auf freiwillige Praktika: „Durch die Vielfalt unserer Ausbildungsberufe hier in der Brauerei bieten wir den jungen Menschen immer erst einmal an sich in unterschiedlichen Bereichen auszuprobieren. Diese Möglichkeit hilft zum Ausschluss von Berufen und bestärkt die jungen Menschen in ihrer Berufswahl und führt zu weniger Abbrüchen während der Ausbildung. Meines Erachtens müssten die Schulen noch viel mehr auf freiwillige Praktika in den Ferienzeiten hinweisen.“ So der Personalleiter der Brauerei. Lutz Missbach war ebenfalls sehr angetan von dem jungen Mann und bot ihm am Ende der drei Wochen den Ausbildungsplatz als Industriekaufmann an.   

So konnte Linus sofort im Anschluss an das Praktikum am 1. September seine dreijährige Ausbildung zum Industriekaufmann beginnen. Nach über drei Monaten Theorie und Praxis ist Linus froh, dass er den direkten Kontakt zum Unternehmensnetzwerk geknüpft zu haben und sich damit neue Perspektiven ergaben. Ihm gefällt die Vielfalt des Ausbildungsberufes, das persönliche Miteinander in der Brauerei, der Austausch mit den anderen 13 Auszubildenden sowie die Berufsschule in Neubrandenburg. In seiner Berufsschulklasse ist Linus einer der wenigen Auszubildenden, die kein Abitur haben, doch dies entmutigt ihn nicht und bestärkt ihn sogar noch auf seinem Weg. Er lernt viel für die theoretische Ausbildung und ist stolz bei einem der attraktivsten und mordernsten Arbeitgeber der Region zu lernen und ist sich sicher, dass er hier eine tolle Zukunft hat. 

Februar

Zum Zukunftsgewinner mit dem Regionalen Unternehmensnetzwerk

In unserer Azubireihe „Zukunftsgewinner“ erzählen wir jeden Monat eine Erfolgsgeschichte von Auszubildenden aus der Region. Diesen Monat stellen wir den 17-jährigen Vincent Voß vor, der einen ganz besonderen und vor allem zukunftssicheren Ausbildungsberuf gefunden hat.

Auf den Ausbildungsberuf des Wärme-, Kälte-, Schall- und Brandschutzisolierers ist Vincent erstmals bei der digitalen Ausbildungsmesse von RUN e.V. im November 2020 gestoßen. Inmitten der Corona-Pandemie hat Vincent zusammen mit seinen Klassenkameraden an der virtuellen Ausbildungsmesse teilgenommen und sich digital über die Firma IVS Isoliertechnik und Verschäumung Reinhard Swienty informiert. Der Geschäftsführer selbst hat sich an diesem Tag Zeit genommen, um den 8. und 9. Klässlern der Reuterstädter Gesamtschule aus Stavenhagen die Ausbildungsmöglichkeiten im Familienbetrieb zu erläutern. Der Beruf des WKSB-Isolierers ist ein handwerklich anspruchsvoller Beruf mit vielseitigen Aufgaben und sehr guten Perspektiven für die Zukunft.

Nach dem Erstkontakt folgte ein Praktikum in dem Malchiner Unternehmen. Bei diesem Praktikum konnte Vincent nicht nur in die verschiedenen Bereiche des Betriebes reinschnuppern, nein er durfte sogar selbst etwas herstellen. Er entschied sich für einen Blechkasten und Untersätzer für Töpfe, welche er für zu Hause anfertigte. Von der Planung, der Umsetzung bis hin zum fertigen Produkt baute er mit fachlicher Unterstützung erstmals etwas aus dem Werkstoff Metall. So durchlief er alle Arbeitsschritte, die u.a. auch zur Herstellung von Ummantelungen für Kälte- oder Wärmeschutz nötig sind. Das Praktikum gefiel Vincent so gut, dass er sich schon während der Schulzeit für einen Ausbildungsplatz bei IVS Swienty bewarb. Michael Swienty war ebenfalls sehr zufrieden mit dem jungen Mann, sodass schon beim 2. Treffen der Ausbildungsvertrag beiderseitig unterschrieben werden konnte. Mit dem Ausbildungsvertrag in der Tasche schloss Vincent im Juni 2022 erfolgreich seine Schullaufbahn mit der Mittleren Reife ab. Im August ging es dann los mit der 3-jährigen Ausbildung zum WKSB-Isolierer. Allein im ersten Monat hatte Vincent ganz unterschiedliche Einsatzorte, von der Eishalle in Rostock über verschiedene Industrieanlagen in der Lebensmittelindustrie, wie z.B. Molkereien, Brauereien oder Fleisch- und Wurstverarbeiter - so kam der 17-Jährige viel herum. Die Berufsschule befindet sich in Brandenburg an der Havel, wo der junge Mann im Internat untergebracht ist.

Nach den ersten Monaten ziehen der Ausbildungsbetrieb als auch der Auszubildende ein durchweg positives Resümee. „Mit seiner angenehmen Art hat Vincent sich toll in das Team integriert und ist von den Kollegen akzeptiert“ so das Fazit von Michael Swienty. Vincent selbst ist am liebsten auf Montage und freut sich am Monatsende über die sehr gute Ausbildungsvergütung. Die will der junge Mann jetzt erst einmal sparen, um recht bald den Führerschein zu machen.

März

Dritter Zukunftsgewinner 2023 gekürt

In unserer Azubireihe „Zukunftsgewinner“ erzählen wir jeden Monat eine Erfolgsgeschichte von Auszubildenden aus der Region, die über RUN an ihre Lehrstelle gekommen sind. Für den Monat März durften wir den 18-jährigen Carl Berg beim multinational tätigen Unternehmen Cargill in Malchin interviewen.

 

Hallo Carl, schön, dass wir Dich heute interviewen dürfen. Du machst eine Ausbildung zur Fachkraft für Lebensmitteltechnik. Wann hattest Du den das erste Mal Kontakt zu Cargill?

Ich war Schüler der Siegfried Marcus Schule und da waren wir mit der Schulklasse in der 8. oder 9. Klasse einmal zur Unternehmensbesichtigung hier im Werk.

Und dann hast du daraufhin hier Praktikum gemacht?

Nein, ich habe alle 3 Praktika in der Fleischerei von meinem Onkel gemacht. Allerdings gefiel mir das frühe Aufstehen um 4 Uhr morgens als Fleischer nicht, sodass ich mir dort keine Ausbildung vorstellen konnte.

Wo hast Du Dich dann für eine Ausbildung beworben?      

Ein Kumpel von mir hat eine Ausbildung zum Erzieher gemacht. Die Richtung konnte ich mir auch vorstellen. Daher begann ich die schulische Ausbildung zum Sozialassistenten beim DRK in Teterow. Allerdings war es sehr viel Schule und wenig Praxis, das ist nicht so mein Ding. Nachdem ich dann im August letztes Jahr auch noch durch die Prüfung gefallen war, brach ich die Ausbildung ab.  

Wie kamst Du dann zu Cargill?

Da es schon August war und das neue Ausbildungsjahr bereits am Laufen bzw. kurz vor Beginn stand, stieß ich auf die Last-Minute Ausbildungsplätze vom Regionalen Unternehmensnetzwerk, wo alle noch freien Lehrstellen für das Jahr aufgeführt waren. Da fiel mir sofort die Ausbildung zum Lebensmitteltechniker bei Cargill ins Auge. Also machte ich eine Bewerbung fertig und gab sie direkt bei Cargill ab. Nach dem Vorstellungsgespräch bei Frau Orlowski konnte ich zwei Tage Probearbeiten.

Wie hat dir das Probearbeiten gefallen?

Natürlich war das alles neu für mich und viele Informationen auf einmal, aber es hat mir Spaß gemacht an den großen Maschinen zu arbeiten und die Kollegen waren auch sympathisch. Nach dem zweiten Tag kam die Auswertung mit Frau Orlowski, die positiv von beiden Seiten war. So bekam ich den Ausbildungsvertrag und konnte etwas verspätet am 1. November mit der Ausbildung starten. 

Hattest Du auch schon Berufsschule?

Ja, die Berufsschule für Lebensmitteltechniker ist in Ludwigslust. Wir sind da sehr gut über Cargill untergebracht und auch die Mitschüler und Lehrkräfte sind in Ordnung. Allerdings liegt mir die Praxis doch mehr als die schulische Ausbildung. Ich war nie so ein richtiger Fan von Schule. (antwortet Carl mit einem verschmitzten Grinsen)

Wie gefällt Dir die Ausbildung nach den ersten Monaten Praxis und Theorie?

Ich habe die Entscheidung bisher nicht bereut. Mittlerweile habe ich schon viel Basiswissen und kann damit auch eigenständige Aufgaben übernehmen, wie z.B. Proben zu nehmen, um den PH-Wert zu messen oder die Schüttdichte zu bestimmen. Vor allem verdiene ich erstmals mein eigenes Geld. Davon will ich meinen Führerschein finanzieren und ich kann jetzt viel öfter Feiern gehen und in den Sommermonaten will ich mit meinen Freunden auf Festivals. Darauf freue ich mich schon!

Das hört sich nach einem tollen Ausgleich ein! Wir wünschen Dir viel Spaß bei den Festivals und vor allem weiterhin viel Erfolg bei deiner Ausbildung! Vielen Dank für das offene Gespräch!

 

April

Der vierte Zukunftsgewinner kommt aus dem Tischlerhandwerk

In unserer Azubireihe „Zukunftsgewinner“ erzählen wir jeden Monat eine Erfolgsgeschichte von Auszubildenden aus der Region, die über RUN an ihre Lehrstelle gekommen sind. Für den Monat April trafen wir einen sympathischen jungen Mann, der das Tischlerhandwerk in Gielow erlernt.

Hallo Paul, schön, dass wir Dich heute interviewen dürfen. Du machst eine Ausbildung zum Tischler bei der Familie Sievert. Wie hat es Dich denn hierher verschlagen als Stavenhägener Jung?

Ich habe schon in der achten Klasse in der Reuterstädter Gesamtschule ein Praktikum in einer Tischlerei gemacht. Die waren spezialisiert auf Fenster und Türen. Das hat mir schon damals ganz gut gefallen. Wir haben in der Praktikumswoche auch einen Biertisch gebaut und ich durfte das Logo vom Steinmetz reinbrennen.

Dann stand für Dich mit 14 Jahren schon dein Berufswunsch fest?

Naja, ich wollte noch etwas anderes ausprobieren und deshalb habe ich mein 2. Praktikum bei der Glaserei Wickel in Stavenhagen gemacht. Das hat mir auch super gefallen und ich habe bei Oliver Wickel dann auch noch in den Ferien gejobbt. Das hat Spaß gemacht und wurde zudem super bezahlt.

Somit hattest du zwei tolle Praktika und musstest dich nun entscheiden in welche Richtung es für dich beruflich gehen soll? Was hat den Ausschlag für die Entscheidung zum Tischlerhandwerk gegeben?      

Das Regionale Unternehmensnetzwerk hat 2020 durch Corona eine digitale Ausbildungsmesse gemacht. An der hat auch meine Schule, die Reuterstädter Gesamtschule teilgenommen. Im Vorfeld der Messe gab es Flyer wo alle teilnehmenden Firmen drauf standen, unter anderem die Tischlerei Sievert. So lernte ich per Videokonferenz Klaus Sievert kennen. Dort habe ich mich dann auch auf einen Ausbildungsplatz beworben.

Hast Du weitere Bewerbungen geschrieben?

Nein, ich habe nur die eine Bewerbung an die Tischlerei geschrieben. Im Frühjahr 2021 dann das Vorstellungsgespräch gehabt. Das Gespräch lief gut. Ich hatte ja auch schon einige Vorkenntnisse. So bekam ich den Ausbildungsvertrag und konnte entspannt meinen Realschulabschluss machen.

Das hört sich nach einem 1a Werdegang an. Läuft es denn bis heute so rund? Du bist ja mittlerweile schon im 2. Lehrjahr?

Es war schon eine große Umstellung von der Schulbank zum täglichen Arbeiten, aber ich habe mich daran gewöhnt und bin zufrieden. Ich bin von zu Hause ausgezogen und wohne seit dem Ausbildungsbeginn in Gielow. Die Berufsschule ist in Waren (Müritz). Wobei Schule nicht so meins ist. Lieber komme ich zur Arbeit. Hier gibt es jeden Tag etwas anderes zu tun. Die Arbeiten sind vielfältig und reichen von der Auswahl von Holz, dem Zuschneiden, der Möbelmontage, dem Einbau von Treppen, Fenstern- und Türen, Verlegen von Fußböden bis hin zum Anbringen von Fußbodenleisten. Sogar mit Elektronik arbeiten wir, wenn z.B. Treppen beleuchten werden sollen. Der Baustoff Holz ist vielfältig und so macht die Arbeit auch Spaß.

Auch Klaus Sievert ist sehr zufrieden mit Paul und ergänzt: „Die Kollegen arbeiten alle gerne mit ihm, da Paul aufgeschlossen und freundlich ist.“ Dieses Jahr würde die Tischlerei, die vergangenes Jahr ihr 100. Jubiläum hatte, gerne wieder einen Lehrling ausbilden.

Wir wünschen viel Glück bei der Nachwuchsgewinnung, Paul weiterhin viel Erfolg bei seiner Ausbildung und bedanken uns für das offene Gespräch!