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Zukunftsgewinner

 

Das Unternehmensnetzwerk hilft Dir bei deinem Start in die berufliche Zukunft. Mit unserer Interview-Reihe "Zukunftsgewinner" stellen wir hier jeden Monat eine Auszubildende oder einen Auszubildenden vor, welche mithilfe des Unternehmensnetzwerkes erfolgreich einen Ausbildungsplatz in der Region erlangen konnten. Die Frage "Welchen Beruf möchte ich nach der Schulzeit erlernen?" ist nicht immer leicht zu beantworten und die Möglichkeiten in der Region sind vielfältig. Hier erfährst du, auf welchen Wegen Schülerinnen & Schüler ein passendes Ausbildungsunternehmen gefunden haben.

 

Januar

Regionales Unternehmensnetzwerk als Mittler zur Traumausbildung

Als auch die letzte Absage für einen potentiellen Ausbildungsplatz im Briefkasten lag, fiel Linus Müller der Azubi-Flyer von RUN e.V. in die Hände. Der glückliche Zufall brachte ihn dann zum idealen Ausbildungsberuf bei einem der größten Arbeitgeber des Landes und das auch noch direkt in seiner Heimatstadt.

Doch von vorne. Der Abschlussjahrgang 2022 hatte es wahrlich nicht einfach. Aufgrund der Corona-Pandemie fiel für die Schülerinnen und Schüler nicht nur der Präsenzunterricht, sondern auch komplette Schulpraktika weg. Gerade diese Möglichkeit in Branchen und vor allem Berufe reinzuschnuppern, gab es für den diesjährigen Abgangsjahrgang der Regionalen Schule Dargun nur ein einziges Mal. Der 16-jährige Linus entschied sich 2021 für ein Praktikum in der Demminer Stadtverwaltung. Das Praktikum gefiel dem Schüler gut, sodass er sich mit dem Halbjahreszeugnis für den Ausbildungsberuf des Verwaltungsfachangestellten bei den umliegenden Stadtverwaltungen bewarb. Leider waren alle Ausbildungsplätze bei den Städten in der Region bereits besetzt und Linus erhielt eine Absage nach der anderen. Parallel schloss Linus seine Schullaufbahn im Juni mit der Mittleren Reife ab und konnte mit einem richtig guten Zeugnis glänzen. Doch wie nun weiter?

Da fiel dem Jugendlichen der Azubi-Flyer des Regionalen Unternehmensnetzwerkes Mecklenburgische Schweiz in die Hände mit über 65 Ausbildungsberufen in der Region. Linus setzte sich mit dem Unternehmensnetzwerk telefonisch kurz vor den Sommerferien in Verbindung und bat um Unterstützung. Da Linus sich auf den Verwaltungsbereich fokussiert hatte, schauten wir erst einmal, welche Berufe noch in diese Richtung gehen. Da kamen wir schnell auf den kaufmännischen Bereich und suchten potentielle Unternehmen raus. An fünf Ausbildungsbetriebe des Netzwerkes ging dann die Bewerbung von Linus. Drei Betriebe waren sofort interessiert an dem jungen Mann. Zwei Vorstellungsgespräche gab es dann. Das erste bei einer Spedition und das zweite bei der Darguner Brauerei. Die Möglichkeit ein dreiwöchiges Praktikum in der Brauerei zu machen, um erst einmal in verschiedene Berufe reinzuschnuppern, sagte dem Jugendlichen sofort zu. So durfte er eine Woche der Finanzabteilung über die Schulter schauen, eine Woche bei der Technik mitlaufen und abschließend in den Verkauf gehen. Diese Möglichkeit des dreiwöchigen Praktikums hat Linus gestärkt, um Branchen wie die Technik auszuschließen und den kaufmännisch industriellen Bereich in den Fokus zu rücken.  Der Personalleiter Lutz Missbach setzt mit seiner jahrelangen Erfahrung schon lange auf freiwillige Praktika: „Durch die Vielfalt unserer Ausbildungsberufe hier in der Brauerei bieten wir den jungen Menschen immer erst einmal an sich in unterschiedlichen Bereichen auszuprobieren. Diese Möglichkeit hilft zum Ausschluss von Berufen und bestärkt die jungen Menschen in ihrer Berufswahl und führt zu weniger Abbrüchen während der Ausbildung. Meines Erachtens müssten die Schulen noch viel mehr auf freiwillige Praktika in den Ferienzeiten hinweisen.“ So der Personalleiter der Brauerei. Lutz Missbach war ebenfalls sehr angetan von dem jungen Mann und bot ihm am Ende der drei Wochen den Ausbildungsplatz als Industriekaufmann an.   

So konnte Linus sofort im Anschluss an das Praktikum am 1. September seine dreijährige Ausbildung zum Industriekaufmann beginnen. Nach über drei Monaten Theorie und Praxis ist Linus froh, dass er den direkten Kontakt zum Unternehmensnetzwerk geknüpft zu haben und sich damit neue Perspektiven ergaben. Ihm gefällt die Vielfalt des Ausbildungsberufes, das persönliche Miteinander in der Brauerei, der Austausch mit den anderen 13 Auszubildenden sowie die Berufsschule in Neubrandenburg. In seiner Berufsschulklasse ist Linus einer der wenigen Auszubildenden, die kein Abitur haben, doch dies entmutigt ihn nicht und bestärkt ihn sogar noch auf seinem Weg. Er lernt viel für die theoretische Ausbildung und ist stolz bei einem der attraktivsten und mordernsten Arbeitgeber der Region zu lernen und ist sich sicher, dass er hier eine tolle Zukunft hat. 

Februar

Zum Zukunftsgewinner mit dem Regionalen Unternehmensnetzwerk

In unserer Azubireihe „Zukunftsgewinner“ erzählen wir jeden Monat eine Erfolgsgeschichte von Auszubildenden aus der Region. Diesen Monat stellen wir den 17-jährigen Vincent Voß vor, der einen ganz besonderen und vor allem zukunftssicheren Ausbildungsberuf gefunden hat.

Auf den Ausbildungsberuf des Wärme-, Kälte-, Schall- und Brandschutzisolierers ist Vincent erstmals bei der digitalen Ausbildungsmesse von RUN e.V. im November 2020 gestoßen. Inmitten der Corona-Pandemie hat Vincent zusammen mit seinen Klassenkameraden an der virtuellen Ausbildungsmesse teilgenommen und sich digital über die Firma IVS Isoliertechnik und Verschäumung Reinhard Swienty informiert. Der Geschäftsführer selbst hat sich an diesem Tag Zeit genommen, um den 8. und 9. Klässlern der Reuterstädter Gesamtschule aus Stavenhagen die Ausbildungsmöglichkeiten im Familienbetrieb zu erläutern. Der Beruf des WKSB-Isolierers ist ein handwerklich anspruchsvoller Beruf mit vielseitigen Aufgaben und sehr guten Perspektiven für die Zukunft.

Nach dem Erstkontakt folgte ein Praktikum in dem Malchiner Unternehmen. Bei diesem Praktikum konnte Vincent nicht nur in die verschiedenen Bereiche des Betriebes reinschnuppern, nein er durfte sogar selbst etwas herstellen. Er entschied sich für einen Blechkasten und Untersätzer für Töpfe, welche er für zu Hause anfertigte. Von der Planung, der Umsetzung bis hin zum fertigen Produkt baute er mit fachlicher Unterstützung erstmals etwas aus dem Werkstoff Metall. So durchlief er alle Arbeitsschritte, die u.a. auch zur Herstellung von Ummantelungen für Kälte- oder Wärmeschutz nötig sind. Das Praktikum gefiel Vincent so gut, dass er sich schon während der Schulzeit für einen Ausbildungsplatz bei IVS Swienty bewarb. Michael Swienty war ebenfalls sehr zufrieden mit dem jungen Mann, sodass schon beim 2. Treffen der Ausbildungsvertrag beiderseitig unterschrieben werden konnte. Mit dem Ausbildungsvertrag in der Tasche schloss Vincent im Juni 2022 erfolgreich seine Schullaufbahn mit der Mittleren Reife ab. Im August ging es dann los mit der 3-jährigen Ausbildung zum WKSB-Isolierer. Allein im ersten Monat hatte Vincent ganz unterschiedliche Einsatzorte, von der Eishalle in Rostock über verschiedene Industrieanlagen in der Lebensmittelindustrie, wie z.B. Molkereien, Brauereien oder Fleisch- und Wurstverarbeiter - so kam der 17-Jährige viel herum. Die Berufsschule befindet sich in Brandenburg an der Havel, wo der junge Mann im Internat untergebracht ist.

Nach den ersten Monaten ziehen der Ausbildungsbetrieb als auch der Auszubildende ein durchweg positives Resümee. „Mit seiner angenehmen Art hat Vincent sich toll in das Team integriert und ist von den Kollegen akzeptiert“ so das Fazit von Michael Swienty. Vincent selbst ist am liebsten auf Montage und freut sich am Monatsende über die sehr gute Ausbildungsvergütung. Die will der junge Mann jetzt erst einmal sparen, um recht bald den Führerschein zu machen.

März

Dritter Zukunftsgewinner 2023 gekürt

In unserer Azubireihe „Zukunftsgewinner“ erzählen wir jeden Monat eine Erfolgsgeschichte von Auszubildenden aus der Region, die über RUN an ihre Lehrstelle gekommen sind. Für den Monat März durften wir den 18-jährigen Carl Berg beim multinational tätigen Unternehmen Cargill in Malchin interviewen.

 

Hallo Carl, schön, dass wir Dich heute interviewen dürfen. Du machst eine Ausbildung zur Fachkraft für Lebensmitteltechnik. Wann hattest Du den das erste Mal Kontakt zu Cargill?

Ich war Schüler der Siegfried Marcus Schule und da waren wir mit der Schulklasse in der 8. oder 9. Klasse einmal zur Unternehmensbesichtigung hier im Werk.

Und dann hast du daraufhin hier Praktikum gemacht?

Nein, ich habe alle 3 Praktika in der Fleischerei von meinem Onkel gemacht. Allerdings gefiel mir das frühe Aufstehen um 4 Uhr morgens als Fleischer nicht, sodass ich mir dort keine Ausbildung vorstellen konnte.

Wo hast Du Dich dann für eine Ausbildung beworben?      

Ein Kumpel von mir hat eine Ausbildung zum Erzieher gemacht. Die Richtung konnte ich mir auch vorstellen. Daher begann ich die schulische Ausbildung zum Sozialassistenten beim DRK in Teterow. Allerdings war es sehr viel Schule und wenig Praxis, das ist nicht so mein Ding. Nachdem ich dann im August letztes Jahr auch noch durch die Prüfung gefallen war, brach ich die Ausbildung ab.  

Wie kamst Du dann zu Cargill?

Da es schon August war und das neue Ausbildungsjahr bereits am Laufen bzw. kurz vor Beginn stand, stieß ich auf die Last-Minute Ausbildungsplätze vom Regionalen Unternehmensnetzwerk, wo alle noch freien Lehrstellen für das Jahr aufgeführt waren. Da fiel mir sofort die Ausbildung zum Lebensmitteltechniker bei Cargill ins Auge. Also machte ich eine Bewerbung fertig und gab sie direkt bei Cargill ab. Nach dem Vorstellungsgespräch bei Frau Orlowski konnte ich zwei Tage Probearbeiten.

Wie hat dir das Probearbeiten gefallen?

Natürlich war das alles neu für mich und viele Informationen auf einmal, aber es hat mir Spaß gemacht an den großen Maschinen zu arbeiten und die Kollegen waren auch sympathisch. Nach dem zweiten Tag kam die Auswertung mit Frau Orlowski, die positiv von beiden Seiten war. So bekam ich den Ausbildungsvertrag und konnte etwas verspätet am 1. November mit der Ausbildung starten. 

Hattest Du auch schon Berufsschule?

Ja, die Berufsschule für Lebensmitteltechniker ist in Ludwigslust. Wir sind da sehr gut über Cargill untergebracht und auch die Mitschüler und Lehrkräfte sind in Ordnung. Allerdings liegt mir die Praxis doch mehr als die schulische Ausbildung. Ich war nie so ein richtiger Fan von Schule. (antwortet Carl mit einem verschmitzten Grinsen)

Wie gefällt Dir die Ausbildung nach den ersten Monaten Praxis und Theorie?

Ich habe die Entscheidung bisher nicht bereut. Mittlerweile habe ich schon viel Basiswissen und kann damit auch eigenständige Aufgaben übernehmen, wie z.B. Proben zu nehmen, um den PH-Wert zu messen oder die Schüttdichte zu bestimmen. Vor allem verdiene ich erstmals mein eigenes Geld. Davon will ich meinen Führerschein finanzieren und ich kann jetzt viel öfter Feiern gehen und in den Sommermonaten will ich mit meinen Freunden auf Festivals. Darauf freue ich mich schon!

Das hört sich nach einem tollen Ausgleich ein! Wir wünschen Dir viel Spaß bei den Festivals und vor allem weiterhin viel Erfolg bei deiner Ausbildung! Vielen Dank für das offene Gespräch!

 

April

Der vierte Zukunftsgewinner kommt aus dem Tischlerhandwerk

In unserer Azubireihe „Zukunftsgewinner“ erzählen wir jeden Monat eine Erfolgsgeschichte von Auszubildenden aus der Region, die über RUN an ihre Lehrstelle gekommen sind. Für den Monat April trafen wir einen sympathischen jungen Mann, der das Tischlerhandwerk in Gielow erlernt.

Hallo Paul, schön, dass wir Dich heute interviewen dürfen. Du machst eine Ausbildung zum Tischler bei der Familie Sievert. Wie hat es Dich denn hierher verschlagen als Stavenhägener Jung?

Ich habe schon in der achten Klasse in der Reuterstädter Gesamtschule ein Praktikum in einer Tischlerei gemacht. Die waren spezialisiert auf Fenster und Türen. Das hat mir schon damals ganz gut gefallen. Wir haben in der Praktikumswoche auch einen Biertisch gebaut und ich durfte das Logo vom Steinmetz reinbrennen.

Dann stand für Dich mit 14 Jahren schon dein Berufswunsch fest?

Naja, ich wollte noch etwas anderes ausprobieren und deshalb habe ich mein 2. Praktikum bei der Glaserei Wickel in Stavenhagen gemacht. Das hat mir auch super gefallen und ich habe bei Oliver Wickel dann auch noch in den Ferien gejobbt. Das hat Spaß gemacht und wurde zudem super bezahlt.

Somit hattest du zwei tolle Praktika und musstest dich nun entscheiden in welche Richtung es für dich beruflich gehen soll? Was hat den Ausschlag für die Entscheidung zum Tischlerhandwerk gegeben?      

Das Regionale Unternehmensnetzwerk hat 2020 durch Corona eine digitale Ausbildungsmesse gemacht. An der hat auch meine Schule, die Reuterstädter Gesamtschule teilgenommen. Im Vorfeld der Messe gab es Flyer wo alle teilnehmenden Firmen drauf standen, unter anderem die Tischlerei Sievert. So lernte ich per Videokonferenz Klaus Sievert kennen. Dort habe ich mich dann auch auf einen Ausbildungsplatz beworben.

Hast Du weitere Bewerbungen geschrieben?

Nein, ich habe nur die eine Bewerbung an die Tischlerei geschrieben. Im Frühjahr 2021 dann das Vorstellungsgespräch gehabt. Das Gespräch lief gut. Ich hatte ja auch schon einige Vorkenntnisse. So bekam ich den Ausbildungsvertrag und konnte entspannt meinen Realschulabschluss machen.

Das hört sich nach einem 1a Werdegang an. Läuft es denn bis heute so rund? Du bist ja mittlerweile schon im 2. Lehrjahr?

Es war schon eine große Umstellung von der Schulbank zum täglichen Arbeiten, aber ich habe mich daran gewöhnt und bin zufrieden. Ich bin von zu Hause ausgezogen und wohne seit dem Ausbildungsbeginn in Gielow. Die Berufsschule ist in Waren (Müritz). Wobei Schule nicht so meins ist. Lieber komme ich zur Arbeit. Hier gibt es jeden Tag etwas anderes zu tun. Die Arbeiten sind vielfältig und reichen von der Auswahl von Holz, dem Zuschneiden, der Möbelmontage, dem Einbau von Treppen, Fenstern- und Türen, Verlegen von Fußböden bis hin zum Anbringen von Fußbodenleisten. Sogar mit Elektronik arbeiten wir, wenn z.B. Treppen beleuchten werden sollen. Der Baustoff Holz ist vielfältig und so macht die Arbeit auch Spaß.

Auch Klaus Sievert ist sehr zufrieden mit Paul und ergänzt: „Die Kollegen arbeiten alle gerne mit ihm, da Paul aufgeschlossen und freundlich ist.“ Dieses Jahr würde die Tischlerei, die vergangenes Jahr ihr 100. Jubiläum hatte, gerne wieder einen Lehrling ausbilden.

Wir wünschen viel Glück bei der Nachwuchsgewinnung, Paul weiterhin viel Erfolg bei seiner Ausbildung und bedanken uns für das offene Gespräch!

Mai

Zukunftsgewinnerin behauptet sich in Männerdomäne

In unserer Azubireihe „Zukunftsgewinner“ erzählen wir jeden Monat eine Erfolgsgeschichte von Auszubildenden aus der Region. Für den Monat Mai trafen wir eine sympathische junge Frau, die über Umwege an ihren jetzigen Traumberuf gekommen ist.

 

Hallo Sabrina, schön, dass wir dich heute interviewen dürfen. Wir treffen dich ja hier direkt auf einer eurer Baustellen. Erzähl doch mal wo wir hier sind?

Wir sind gerade mit unserem Team am Alten Wasserwerk von Malchin, wo wir schon länger alle Maler- und Lackiertätigkeiten ausführen. Gerade streicht mein Kollege die Treppe und ich lackiere mit einer Schülerpraktikantin die alten Rohre des Wasserwerkes zum Schutz, aber auch zur optischen Verschönerung. Im Mai findet ja die Eröffnung zum Wasserwerk der Zukunft statt und bis dahin müssen wir hier fertig sein.  

Du arbeitest ja hier ganz selbstständig ohne Anleitung. In welchem Ausbildungsjahr bist du denn?

Ich bin jetzt im 2. von insgesamt 3 Lehrjahren zur Malerin und Lackierin.

Wie bist du denn zu deiner jetzigen Ausbildung gekommen? Das war für Dich ja nach dem Realschulabschluss ja nicht gleich deine erste Wahl, oder?

Richtig, ich habe die 10. Klasse an der Reuterstädter Gesamtschule in Stavenhagen beendet und habe dann eine Ausbildung zur Physiotherapeutin in Neubrandenburg begonnen. Vorab hatte ich ein Schulpraktikum in einer Physiotherapie gemacht und das gefiel mir ganz gut. Die Ausbildung dagegen war eine rein schulische Ausbildung und die Praxis fehlte mir sehr. Daher brach ich die Ausbildung nach einem Jahr ab. Dann machte ich ein Praktikum im Einzelhandel, aber das war mir von den Tätigkeiten auch zu eintönig. Ich wollte gerne etwas handwerkliches machen, wo man am Ende des Tages auch sehen kann, was man geschafft hat.

Und da fiel die Wahl auf den Malerbetrieb Dahms in Malchin?

Fast, ich hatte anfangs die Idee mit dem Werkstoff Holz zu arbeiten, aber das ist bei Handwerksbetrieben gar nicht so einfach als Frau, denn wenn die Firma nicht über getrennte Sanitäranlagen verfügt, können Betriebe auch keine Frauen ausbilden. Das war beim Malerbetrieb Dahms zum Glück gegeben und im Malerbetrieb kann man ja auch viel mit Holz arbeiten. Ich bekam die Zusage für ein Praktikum und dann ging es los.

Wie gefiel dir dann das Praktikum und wie kam es zum Ausbildungsvertrag?

Am Anfang fiel mir vor allem das frühe Aufstehen schwer, aber da gewöhnt sich der Körper schnell dran. Nach vier Wochen auf verschiedenen Baustellen und mit ganz unterschiedlichen Tätigkeiten konnte ich mir eine Ausbildung in dem Handwerksberuf sehr gut vorstellen. Die Arbeit hat mir Spaß gemacht. Mein Vorarbeiter war auch ganz positiv und meinte, dass ich mich gut angestellt und die Arbeit gesehen habe. Frau Dahms hat mir daraufhin einen Ausbildungsvertrag angeboten, sodass ich am 1. August 2021 meine Ausbildung beginnen konnte.

Die Hälfte deiner Ausbildungszeit hast du ja nun schon geschafft. Wie fandest du denn die letzten 1,5 Jahre? Gerade auch im Hinblick als Frau in einem vorwiegend männerdominierten Beruf zu arbeiten.

Bei meiner Ausbildung kam die Theorie ja noch dazu und die Berufsschule ist in Rostock, dort fahre ich immer mit dem Zug hin. In meiner Berufsschulklasse sind 3 Mädchen von insgesamt 21 Schülern. Mit denen habe ich mich auch schon angefreundet. Ich habe gute Noten, aber der praktische Teil gefällt mir trotzdem besser. Ich merke mir viel von der Arbeit auf den Baustellen, z.B. wie man die unterschiedlichen Putze anrührt, so muss ich für die Theorie nicht mehr viel lernen und kann mein Wissen gut anwenden. Am liebsten tapeziere ich und verlege Fußböden. Da kann ich nach kurzer Zeit ein Ergebnis sehen, was mich besonders freut. Mittlerweile ist es für mich auch kein Problem mehr einen 25 kg Sack zu tragen (fügt Sabrina sichtlich stolz an).

Weißt du schon wie es nach der Ausbildung für dich weiter geht?

Seit letztem Jahr November bin ich nach Malchin gezogen und Familie Dahms hat mir an dem Wochenende des Umzugs und beim Einräumen der Wohnung tatkräftig geholfen. Meister Dahms und seine Frau sind schon fast ein Familienersatz für mich geworden. Sie sind immer für mich da und unterstützen mich, dafür bin ich sehr dankbar. Das Arbeitsklima ist toll und ich würde total gerne nach meinem Abschluss in der Firma bleiben.

Wir wünschen Sabrina weiterhin viel Erfolg bei ihrer Ausbildung und bedanken uns für das offene Gespräch!

Juni

Praktika ebnen Weg zum Zukunftsgewinner

In unserer Azubireihe „Zukunftsgewinner“ erzählen wir jeden Monat eine Erfolgsgeschichte von Auszubildenden aus der Region. Für den Monat Juni trafen wir Toni Breitenbach, einen sympathischen jungen Mann, der über verschiedenste Praktika den für ihn perfekten Beruf fand.

Hallo Toni, schön, dass wir dich so spontan interviewen dürfen. Wir treffen dich ja hier in Rosenow auf der Verwertungsdeponie der OVVD. Du bist aber bei der ABG angestellt, oder?

Genau, die OVVD GmbH ist das kommunale Entsorgungsunternehmen der Landkreise Mecklenburgische Seenplatte, Vorpommern Greifswald und Vorpommern Rügen. Die OVVD betreibt seit 1997 die zentrale Abfallentsorgungsanlage. Die ABG ist ein Tochterunternehmen der OVVD, die gemeinsam mit den Entsorgern Remondis und Nehlsen die Abfallbehandlungsanlage betreibt.

Das hört sich kompliziert an. Welchen Ausbildungsberuf erlernst Du denn?

Das ist es aber gar nicht (Toni lacht). Ich lerne den Beruf des Mechatronikers und bin jetzt im 3. von insgesamt 3,5 Lehrjahren.

Wie bist du denn zu deiner Ausbildung gekommen? Du hast Dich für den Ausbildungsberuf des Mechatronikers ja nach reiflicher Überlegung entschieden, oder?

Ich habe während meiner Schulzeit insgesamt drei Praktika gemacht und alle drei in ganz unterschiedlichen Bereichen. Das erste Praktikum war in einer Autowerkstatt, dazu habe ich mich entschieden, weil ich schon immer gerne an meinem Motorrad geschraubt habe. Das zweite dann in der Tischlerei eines Möbelhauses. Mit Werkzeugen zu arbeiten, hat mir Spaß gemacht, aber der Werkstoff Holz war nicht so mein Ding. Das dritte Praktikum absolvierte ich dann bei der Bundespolizei in Neustrelitz. Da gefiel mir vor allem der sportliche Part, da ich selbst viel Sport treibe. Allerdings war der schulische Part mit den vielen Gesetzen nicht so mein Ding. Zudem ist die Arbeit bei der Bundespolizei ja auch nicht ganz ungefährlich.
 

Das ist ja spannend. Da hast Du drei komplett unterschiedliche Praktika gemacht und Dir von jedem Beruf das mitgenommen, was Dir gefiel, bzw. was du ausschließen kannst, um einen Beruf zu suchen, der mehrere Interessen von dir vereint!

Ja, so kann man das sagen, beim Beruf des Mechatronikers ist vieles vereint. Ich kann mit unterschiedlichen Werkzeugen arbeiten. Ich habe den Part der Mechanik, wie beim Schrauben am Motorrad und die Elektronik. Zudem kommt die IT dazu, mit Softwaretechnik und Programmierung. Den sportlichen Teil habe ich in meine Freizeit gelegt, da ich seit Jahren Handball spiele.   
 

Das ist toll, ich bin ebenfalls der Überzeugung, dass die Schulpraktika elementar wichtig sind für die richtige Berufswahl später. Wie kam es dann zum Ausbildungsvertrag bei der ABG?

Freunde von mir haben hier Ferienarbeit gemacht und von der Arbeit hier erzählt. Daraufhin habe ich mich hier beworben und ich bekam den Ausbildungsvertrag nach dem Vorstellungsgespräch angeboten.
 

Du bist ja mittlerweile fast am Ende deiner Lehrzeit und wirst voraussichtlich Ende des Jahrs deinen Abschluss zum Facharbeiter machen. Wie empfandest du die letzten drei Jahre hier?

Am Anfang fiel mir das frühe Aufstehen schon schwer, da die Frühschicht schon um 6 Uhr anfängt, aber da gewöhnt man sich dran. Dafür hat man dann früh Feierabend. Meine Kollegen sind alle in Ordnung und ich kann immer zu jedem gehen, wenn ich Fragen habe. Die Berufsschule ist in Neustrelitz. Da ich mittlerweile in Neubrandenburg wohne, liegt das genau zwischen Berufsschule und meiner Arbeitsstelle.
 

Weißt du schon wie es nach der Ausbildung für dich weiter geht?

Vom Betriebsleiter der ABG habe ich schon die Zusage der Übernahme erhalten und auch die Möglichkeit angeboten bekommen hier meinen Meister zu machen und mich weiter zu entwickeln. Ich würde schon gerne hier bleiben in Rosenow. In den letzten drei Jahren habe ich viel gelernt und Erfahrungen gesammelt. Die Arbeit macht mir Spaß und ich freue mich als Facharbeiter dann endlich ganz alleine auf Fehlersuche zu gehen, wenn die Elektronik mal streikt oder ähnliches. Jetzt schaut mir meistens noch ein Facharbeiter dabei über die Schulter (fügt Toni verschmitzt an).

 

Herzlichen Dank für das offene Interview Toni. Dein bisheriger beruflicher Weg zeigt wie wichtig Praktika oder auch Ferienarbeit sind, um seine eigenen Stärken und Interessen zu entdecken. Deine Eltern können wirklich stolz auf Dich sein! Wir wünschen dir viel Erfolg bei den Abschlussprüfungen Ende des Jahres und auch sportlich beim Handball alles Gute für dich!

Auch für dieses Jahr bietet die OVVD und die ABG noch Ausbildungsplätze als Berufskraftfahrer/-in, als Fachkraft für Kreislauf- und Abfallwirtschaft (m/w/d) und als Mechatroniker/-in an. Hier geht es zum Unternehmensprofil!

Juli

Dargunerin findet vor der Haustür ihren Traumberuf

In unserer Azubireihe „Zukunftsgewinnerin“ erzählen wir jeden Monat eine Erfolgsgeschichte von Auszubildenden aus der Region. Für den Monat Juli trafen wir die 19-jährige Jamie-Lee Fälchle. Eine aufgeschlossene, kommunikative junge Frau, die sich in den letzten Jahren enorm entwickelt hat. Wie sie das geschafft hat, lesen Sie hier:

Jamie-Lee treffe ich an einem Vormittag im Juni in der Darguner Sparkassenfiliale. Vor mir sitzt eine selbstbewusste, sympathische junge Frau, adrett gekleidet mit Bluse und schwarzem Blazer am großen Schreibtisch sitzend im Beratungsraum.

Hallo Jamie-Lee, schön, dass wir dich kurz vor Ende deiner Lehrzeit noch interviewen dürfen. Mensch, du könntest mit deinem Auftreten auch glatt als Filialchefin der Sparkasse durchgehen. (Die junge Frau lacht)

Das ist aber ein schönes Kompliment. Das war nicht immer so. Als ich hier angefangen habe zu lernen, war ich eher das kleine graue Mäuschen.


Dann hast du die letzten Jahre ja eine tolle persönliche und sicher auch berufliche Entwicklung durchgemacht. Erzähl doch einmal, wie du zu deiner Ausbildung als Bankkauffrau gekommen bist?

Angefangen hat es mit dem Schulpraktikum. Das erste Praktikum in der 8. Klasse habe ich in der Apotheke gemacht. Ich wollte gerne mit Menschen zu tun haben und auch der Gedanke, den Menschen zu helfen, war mir wichtig für meine zukünftige Tätigkeit. Allerdings gefiel mir der ganze Papierkram nicht so gut in der täglichen Arbeit als Apothekerin, daher suchte ich für mein zweites Schulpraktikum etwas anderes. Den Anstoß es einmal in der Sparkasse zu versuchen, hat mir meine Großtante gegeben, die selbst Filialleiterin einer Dresdner Sparkassenfiliale ist. Mit ihr habe ich telefoniert und sie hat mir erzählt, was man als Bankkauffrau so alles macht. So kam es, dass ich mein zweiwöchiges Praktikum in der 9. Klasse in dieser Sparkassenfiliale machen konnte.

 

Dann muss das Praktikum ja sehr gut gelaufen und du ja sehr gut betreut worden sein von den Sparkassenmitarbeitern, da du dir danach ja sicher warst, dass du den Beruf lernen möchtest, oder?

Das sah an meinem ersten Praktikumstag tatsächlich noch gar nicht danach aus, denn die Mitarbeiterinnen hatten gar nicht so viel Erfahrung mit Praktikanten und ich fühlte mich nicht so richtig zugehörig, da auch nicht klar war, was ich einsehen darf und was nicht. Am zweiten Tag waren die offenen Fragen geklärt und Frau Marquardt nahm mich als langjährige Servicemitarbeiterin an die Hand und hat mich in all ihre täglichen Aufgaben mit einbezogen. In der zweiten Woche war ich nicht mehr nur bei der Kontrolle der Geldautomaten dabei, sondern durfte diese auch schon mit Bestücken. Ich durfte auch die täglichen Buchungen eintippen. Das war für mich als „Zahlenmaus“ genau mein Ding.
Sogar bei Beratungen zu Finanzierungen und zu Geldanlagen konnte ich mit dabei sein. Da war ich unserer Filialleiterin Frau Vogelsang auch sehr dankbar, dass sie mich schon während des Praktikums zuhören ließ, denn die Beratung ist das was ich jetzt nach meiner Ausbildung machen möchte.

   

So wurde quasi während deiner Praktikazeit der Grundstein für deine Zukunft gelegt! Umso schöner, dass es ein Jahr später dann auch mit der Berufsausbildung hier in Dargun geklappt hat. Wie empfandest du denn deine Lehrzeit?

Am schönsten war die Berufsschulzeit in den Sommermonaten. Die Berufsschule befindet sich in Greifswald und da waren es nur 20 Minuten bis zur Ostsee.  Einfach ein Badehandtuch und ein Buch geschnappt und dann ging es an die Ostsee… herrlich. In der Praxis war ich erst im Service und bekam nach 7 Monaten meine eigene Kassenkompetenz am Schalter und ab dem 2. Lehrjahr war der Fokus dann mehr in der Beratung.

 

Wie geht es für Dich nach dem erfolgreichen Abschluss zur Bankkauffrau weiter?

Ich wollte auf jeden Fall hier bleiben in der Region. Ich bin ein Familienmensch, mit meinen Freunden und dem Klostersee vor der Haustür habe ich alles was ich brauche. Deshalb habe ich mich auf eine interne Stellenausschreibung beworben und werde nach meiner Abschlussprüfung in der Sparkassenfiliale in Demmin anfangen. Und eventuell qualifiziere ich mich in der Sparkasse weiter zum Sparkassenfachwirt oder wenn ich später einmal eine leitende Position übernehmen möchte, kann ich auch noch den Sparkassenbetriebswirt machen.
 

Das hört sich nach wundervollen Aussichten an liebe Jamie-Lee. Wir bedanken uns ganz herzlich für das erfrischende Interview und sind uns ganz sicher, dass du deinen Weg weiter so toll gehen wirst.

August

Wie ein Chemiebaukasten zum Traumberuf führte

In unserer Azubireihe „Zukunftsgewinner“ erzählen wir jeden Monat eine Erfolgsgeschichte von Auszubildenden aus der Region. Für den Monat August trafen wir die 19-jährige Wencke Quost im Rixona-Werk in Stavenhagen.

Wencke besuchte ich direkt an ihrer Wirkungsstätte im Labor des Kartoffelveredlungswerkes. Hier macht sie seit zwei Jahren eine Ausbildung zur Chemielaborantin. Dabei zeigte sie mir eine ihrer liebsten Aufgaben:  

Hallo Wencke, du arbeitest hier ja schon komplett selbstständig. Als Laie muss ich dich doch gleich mal fragen, was du da genau machst?

Wir haben hier Proben von jeder Kartoffelanlieferung von den Bauern und die untersuche ich auf die jeweilige Qualität. Dabei geht es um die Konzentration des Stärke- und Zuckergehalts der Kartoffel. Der Prozess nennt sich Titration.


Das sieht schon sehr professionell aus. Erzähl doch mal, wie du zu deiner Wunschausbildung gekommen bist.

Angefangen hat alles mit einem Chemiebaukasten, den ich als Kind von meinen Eltern bekommen habe. Damit zu experimentieren und Kristalle zu züchten, das hat mir Spaß gemacht.

 

Du warst ja Schülerin der Reuterstädter Gesamtschule hier in Stavenhagen. Hast Du denn hier bei Rixona auch dein erstes Schulpraktikum gemacht?

Nein, damals wollte ich gerne ein Praktikum in der Apotheke machen. Der Gedanke, Stoffe zu mischen und mit der perfekten Mischung Menschen dann helfen zu können, gefiel mir. Leider war der Praktikumsplatz in dem Zeitraum schon besetzt, sodass ich im Einzelhandel mein Schulpraktikum absolvierte. Nach dem Praktikum konnte ich auf jeden Fall die Einzelhandelsbranche für mich ausschließen. (Wencke lacht)
Leider hatten wir durch Corona danach keine Chance mehr ein weiteres Praktikum zu absolvieren, das war schade.

 

Wie ging es dann für dich weiter?

Gerne hätte ich mich auch in der Schulzeit schon auf Chemie fokussieren wollen, aber ein Leistungskurs gab es leider nicht für das Fach. Daher wählte ich in der 11. Klasse Biologie und Englisch. Allerdings merkte ich schnell, dass das Abitur mir gar nicht so wichtig war. Deshalb entschied ich mich, den Abschluss für die Mittlere Reife zu machen und schnitt mit einem NC von 1,6 ab.

 

Respekt! Mit dem guten Abschlusszeugnis hast du dich dann beworben?

Nein, schon vorher schickte ich 10 Bewerbungen raus. Zu zwei Vorstellungsgesprächen, beide als Chemielaborantin, wurde ich eingeladen und hätte bei beiden anfangen können. Ich entschied mich nach einem Probearbeitstag dann für das Rixona-Werk hier in Stavenhagen, da ich hier im Labor eingesetzt werde und diese Arbeit macht mir einfach am meisten Spaß. 

 

Am 01. September 2021 begann deine Ausbildung. Wie empfandest du die letzten zwei Jahre?

Es hat mir von Anfang an gut gefallen. Die Kollegen sind nett und ich hatte hier in der Praxis relativ früh viel Freiraum und konnte selbstständig arbeiten. Die Berufsschule ist in Wismar. Da sind wir im Lehrlingswohnheim untergebracht und es ist ein schönes Miteinander. Die Berufsschule ist schon anspruchsvoll und man muss sich schon reinhängen, aber auch das macht Spaß. Super ist, dass Rixona neben der Ausbildungsvergütung auch die Kosten für die Fahrt zur Berufsschule sowie die Unterbringung im Wohnheim übernimmt. Zudem bekommen wir ein 13. Monatsgehalt und Urlaubsgeld.

  

Bei der Zwischenprüfung hast du mit der Note 2 abgeschnitten. Das ist klasse! Jetzt hast Du noch 1,5 Jahren bis zum Abschluss deiner Ausbildung. Möchtest Du danach hier im Werk bleiben?

Darauf schaltet sich die Personalsachbearbeiterin, Michaela Schröder lachend ein: „Die Frage ist eher, ob wir Wencke hier wieder rauslassen! Wir würden Wencke auf jeden Fall gerne behalten.“

 

Na das hört sich ja nach wundervollen Aussichten für dich an Wencke. Wir wünschen dir für deine restliche Ausbildung alles Gute und bedanken uns für das tolle Gespräch.

 

September

Demminerin findet neben der Liebe zum Beruf auch ihr privates Glück auf der Arbeit

Die junge Frau macht gerade eine dreijährige Ausbildung bei einem der größten Arbeitgeber von Mecklenburg-Vorpommern. Das Kreiskrankenhaus Demmin beschäftigt 450 Mitarbeiter*innen und Auszubildende. Unter anderem lässt sich Anna hier seit zwei Jahren zur Pflegefachkraft ausbilden. Ich besuchte sie auf der Station der Allgemein- und Viszeralchirurgie, wo sie derzeit im Einsatz ist.

Hallo Anna, es ist ja gar nicht so leicht, sich hier in dem großen Krankenhaus zurecht und vor allem dich zu finden. Wie erging dir das denn, als du deine Ausbildung hier vor zwei Jahren begonnen hast und wo befinden wir uns denn gerade?

Das ging mir tatsächlich ähnlich. Es hat schon ein paar Tage gedauert bis ich wusste, wie ich von wo nach wo komme. Jetzt sind wir gerade in der Viszeralchirurgie, das ist zusammen mit der Intensivstation meine liebste Station. Die Allgemein- und Viszeralchirurgie ist ein Teilgebiet der Chirurgie und beschäftigt sich mit dem Bauchraum.   


Du bereitest gerade eine Infusion für eine Patientin vor. Das ist ja schon eine verantwortungsvolle Aufgabe. Erzähl doch mal, wie du zu deiner Ausbildung gekommen bist und ob es deine Wunschausbildung ist.

So lange ich denken kann, brenne ich für die medizinische Branche. Ich habe gleich mein erstes Praktikum in der 8. Klasse bei meiner Mama auf Arbeit gemacht. Sie ist Medizinische Fachangestellte in einer Hausarztpraxis und von da an, habe ich auch in den Ferien dort ganz oft geholfen. Von daher kann ich schon sagen, dass es genau die Arbeit ist, die mir Spaß macht und mich erfüllt.  

Da bist du dir ja schon sehr früh sicher gewesen, wie es für dich nach dem Abitur weiter gehen soll. Oder gab es noch andere Interessen?

Medizin war schon immer meine Leidenschaft, aber ich hätte mir auch vorstellen können in den juristischen Bereich oder gar in Richtung Kriminalistik gehen zu können. Deshalb habe ich das zweiwöchige Praktikum in der 9. Klasse gesplittet und bin in der ersten Woche zu einer Rechtsanwaltskanzlei und in der zweiten Woche bei der Polizei gewesen und habe dort reingeschnuppert. Das hat mir auch Spaß gemacht, doch war es nicht so interessant wie der medizinische Bereich. (Anna lacht)

 

Was gefällt Dir denn genau am medizinischen Bereich?

In unserer täglichen Arbeit geht es um Menschenleben und damit um viel Verantwortung. Zugleich setzt unsere Arbeit viel Wissen voraus über die Anatomie des Menschen und die vielen unterschiedlichen physiologischen und biochemischen Prozesse. Das ist sehr komplex. Daher habe ich in der Schulzeit schon den Leistungskurs in Biologie gewählt.  Ebenso gefällt mir die Arbeit mit Menschen. Ich hatte schon so viele kleine schöne Momente, wo gerade alte Leute sehr dankbar sind für unsere Hilfe und man eine Bindung zu den Patienten aufbaut. Das ist ein tolles Gefühl helfen zu können.

 

So engagierte junge Nachwuchskräfte hätten mit Sicherheit alle Arbeitgeber gerne. Da hattest du den Ausbildungsvertrag doch sicher fix in der Tasche beim Kreiskrankenhaus?

Ja, das hat zum Glück gleich geklappt und ich konnte nach dem Abi nahtlos mit meiner Ausbildung und sieben weiteren Auszubildenden starten.   

 

Wo ist denn die Berufsschule und wie gefällt dir die Ausbildung?

Die Berufsschule für den Beruf der Pflegefachkraft ist in Neubrandenburg. Die Ausbildung ist sehr abwechslungsreich. Im ersten Lehrjahr wird viel Grundlagenwissen vermittelt, wie die Grundkrankenpflege und in der Praxis die Vitalzeichenkontrolle. Im zweiten Lehrjahr geht es in die Außenpraktika. Da war ich in der stationären Langzeitpflege und der ambulanten Pflege für jeweils zehn Wochen, für fünf Wochen hier auf der Kinderstation für den Bereich Kinderpflege und im dritten Lehrjahr haben wir einen Praktikumseinsatz in der Psychiatrie, den werde ich in Greifswald absolvieren. 
Mir gefällt die Ausbildung sehr gut. Vor allem habe ich so viele nette und hilfsbereite Kollegen & Kolleginnen kennengelernt und sogar meinen Freund. Er arbeitet ebenfalls im Krankenhaus und wir sind fast seit Beginn meiner Ausbildung zusammen.
 

Das ist ja wirklich sehr umfangreich von den Wissensfeldern her. Da seid ihr ja richtige Allrounder nach dem Berufsabschluss.

Das stimmt. Wir haben dann in sehr vielen Bereiche Einblicke und Wissen vermittelt bekommen. Doch auch nach der Ausbildung gibt es so viele Möglichkeiten sich weiter zu bilden und sich zu spezialisieren. Fast in jeder Fachrichtung gibt es Weiterbildungsmöglichkeiten, wie z.B. als Urologie-, Wund- oder Stillschwester. Genauso wie in der Intensivpflege, der Anästhesie, der OP-Pflege und auch für Leitungspositionen, wie der Pflegedienstleitung oder der Stationsleitung gibt es Aufstiegsmöglichkeiten.

 

Na das hört sich ja nach wundervollen Aussichten für dich an Anna. Ich wünsche dir für dein letztes Ausbildungsjahr alles Gute und bedanke mich recht herzlich für das tolle Gespräch.