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Aktuelles im Bereich Ausbildung

Regionales Unternehmensnetzwerk als Mittler zur Traumausbildung

Als auch die letzte Absage für einen potentiellen Ausbildungsplatz im Briefkasten lag, fiel Linus Müller der Azubi-Flyer von RUN e.V. in die Hände. Der glückliche Zufall brachte ihn dann zum idealen Ausbildungsberuf bei einem der größten Arbeitgeber des Landes und das auch noch direkt in seiner Heimatstadt.

Doch von vorne. Der Abschlussjahrgang 2022 hatte es wahrlich nicht einfach. Aufgrund der Corona-Pandemie fiel für die Schülerinnen und Schüler nicht nur der Präsenzunterricht, sondern auch komplette Schulpraktika weg. Gerade diese Möglichkeit in Branchen und vor allem Berufe reinzuschnuppern, gab es für den diesjährigen Abgangsjahrgang der Regionalen Schule Dargun nur ein einziges Mal. Der 16-jährige Linus entschied sich 2021 für ein Praktikum in der Demminer Stadtverwaltung. Das Praktikum gefiel dem Schüler gut, sodass er sich mit dem Halbjahreszeugnis für den Ausbildungsberuf des Verwaltungsfachangestellten bei den umliegenden Stadtverwaltungen bewarb. Leider waren alle Ausbildungsplätze bei den Städten in der Region bereits besetzt und Linus erhielt eine Absage nach der anderen. Parallel schloss Linus seine Schullaufbahn im Juni mit der Mittleren Reife ab und konnte mit einem richtig guten Zeugnis glänzen. Doch wie nun weiter?

Da fiel dem Jugendlichen der Azubi-Flyer des Regionalen Unternehmensnetzwerkes Mecklenburgische Schweiz in die Hände mit über 65 Ausbildungsberufen in der Region. Linus setzte sich mit dem Unternehmensnetzwerk telefonisch kurz vor den Sommerferien in Verbindung und bat um Unterstützung. Da Linus sich auf den Verwaltungsbereich fokussiert hatte, schauten wir erst einmal, welche Berufe noch in diese Richtung gehen. Da kamen wir schnell auf den kaufmännischen Bereich und suchten potentielle Unternehmen raus. An fünf Ausbildungsbetriebe des Netzwerkes ging dann die Bewerbung von Linus. Drei Betriebe waren sofort interessiert an dem jungen Mann. Zwei Vorstellungsgespräche gab es dann. Das erste bei einer Spedition und das zweite bei der Darguner Brauerei. Die Möglichkeit ein dreiwöchiges Praktikum in der Brauerei zu machen, um erst einmal in verschiedene Berufe reinzuschnuppern, sagte dem Jugendlichen sofort zu. So durfte er eine Woche der Finanzabteilung über die Schulter schauen, eine Woche bei der Technik mitlaufen und abschließend in den Verkauf gehen. Diese Möglichkeit des dreiwöchigen Praktikums hat Linus gestärkt, um Branchen wie die Technik auszuschließen und den kaufmännisch industriellen Bereich in den Fokus zu rücken.  Der Personalleiter Lutz Missbach setzt mit seiner jahrelangen Erfahrung schon lange auf freiwillige Praktika: „Durch die Vielfalt unserer Ausbildungsberufe hier in der Brauerei bieten wir den jungen Menschen immer erst einmal an sich in unterschiedlichen Bereichen auszuprobieren. Diese Möglichkeit hilft zum Ausschluss von Berufen und bestärkt die jungen Menschen in ihrer Berufswahl und führt zu weniger Abbrüchen während der Ausbildung. Meines Erachtens müssten die Schulen noch viel mehr auf freiwillige Praktika in den Ferienzeiten hinweisen.“ So der Personalleiter der Brauerei. Lutz Missbach war ebenfalls sehr angetan von dem jungen Mann und bot ihm am Ende der drei Wochen den Ausbildungsplatz als Industriekaufmann an.   

 

So konnte Linus sofort im Anschluss an das Praktikum am 1. September seine dreijährige Ausbildung zum Industriekaufmann beginnen. Nach über drei Monaten Theorie und Praxis ist Linus froh, dass er den direkten Kontakt zum Unternehmensnetzwerk geknüpft zu haben und sich damit neue Perspektiven ergaben. Ihm gefällt die Vielfalt des Ausbildungsberufes, das persönliche Miteinander in der Brauerei, der Austausch mit den anderen 13 Auszubildenden sowie die Berufsschule in Neubrandenburg. In seiner Berufsschulklasse ist Linus einer der wenigen Auszubildenden, die kein Abitur haben, doch dies entmutigt ihn nicht und bestärkt ihn sogar noch auf seinem Weg. Er lernt viel für die theoretische Ausbildung und ist stolz bei einem der attraktivsten und mordernsten Arbeitgeber der Region zu lernen und ist sich sicher, dass er hier eine tolle Zukunft hat.